Ryanair will Jobs in Deutschland streichen

  22 Juli 2020    Gelesen: 572
Ryanair will Jobs in Deutschland streichen

Ryanair wollte Angestellten bis zu vier Jahre die Gehälter stutzen, ihnen aber nur bis 2021 ihre Jobs garantieren. Weil Gewerkschaften dies ablehnten, plant die Billig-Airline nun Standorte zu schließen.

Der Billigflieger Ryanair will nach einem Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Deutschland Stellen streichen. Da die VC eine Vereinbarung über Gehaltskürzungen in der Coronakrise abgelehnt habe, würden nun Standorte geschlossen, teilte das Unternehmen mit.

Für die Basis am Flughafen Hahn nahe Frankfurt gelte dies zum 1. November. Vor dem Winter könnten auch die Stützpunkte in Berlin Tegel und Düsseldorf schließen.

Die in Hahn stationierten Piloten sollen noch in dieser Woche informiert werden. Weitere Cockpit-Beschäftigte in Frankfurt am Main, Köln und Berlin sollen folgen. Gewerkschaften zufolge sind insgesamt mehr als 170 Pilotinnen und Piloten betroffen. 

Die VC hatte zuvor mitgeteilt, die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland hätten nur zu 49,4 Prozent für eine Vereinbarung zur Coronakrise gestimmt, durch die auch Gehälter hätten gekürzt werden können.

Der Vorstand der Gewerkschaft betrachtet die Vorschläge von Ryanair als unzureichend. Sie sähen eine Beschäftigungssicherung nur bis März 2021 vor, während die Einschnitte bei der Bezahlung bis 2024 gelten sollten, hieß es.

Bei der österreichischen Tochter Laudamotion hatten die Gewerkschaften von Piloten und Flugbegleitern ähnlichen Einbußen nach anfänglichem Widerstand noch zugestimmt - nachdem Ryanair mit dem Ende des Standorts Wien samt seiner rund 300 Beschäftigten gedroht hatte.

Viele Fluggesellschaften sind vom Einbruch des Luftverkehrs durch die Pandemie hart getroffen und bauen massiv Arbeitsplätze ab.

spiegel


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